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jung.laut.bunt.

Eine virtuelle Zeitreise durch 100 Jahre Jugendarbeit im Deutschen Alpenverein

100 Jahre Jugendarbeit im Deutschen Alpenverein – eine ganz schön lange Zeit. Was ist seit 1919 alles passiert und wie wurde die JDAV so, wie sie heute ist?

Das wird in der virtuellen Zeitreise „jung.laut.bunt.“ erzählt. Zum 100-jährigen Jubiläum der Jugendarbeit im DAV im Jahr 2019 haben wir in Archiven, Büchern und Zeitungen gestöbert und viele interessante Geschichten (wieder-)entdeckt. Ein Beispiel: Die Anfänge der Jugendarbeit vor 100 Jahren hätten auch ganz anders aussehen können, wenn die „Wandervogelbewegung" als Vorbild genommen worden wäre. Oder wusstest du eigentlich, dass die Jubi nicht schon immer in Bad Hindelang, sondern davor an einem anderen Standort war? In den 80er Jahren ging es dann ganz schön bunt zu und der Naturschutz wurde immer wichtiger.

 

All das und noch viel mehr gibt es zu erfahren – denn die JDAV hat sich in den letzten 100 Jahren stark gewandelt und war nicht immer so, wie du sie heute kennst.

 

Viel Spaß beim Entdecken!

 

Etablierung der Jugendarbeit

Epoche 1

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1869 gründet sich der Deutsche Alpenverein. Genau genommen ist es die „Münchner Section“, die am 9. Mai 1869 im Gasthaus „Zur Blauen Traube“ in der Münchner Altstadt aus der Taufe gehoben wird.1 Wenn man sich die vier maßgeblichen Gründungsmitglieder anschaut, um zu untersuchen, mit wem man es zu tun hat, so stellt man fest, dass die Gruppe aus Männern und Honoratioren, d. h. Pfarrer (Senn), Buchhändler (Trautwein) oder Kaufmann (Stüdl) besteht. Einzig der Student der Rechtswissenschaften (Hofmann) ist etwas jünger.2 Es verwundert wenig, dass diese Bildungsbürger in der Phase der Gründung zunächst mit anderen Dingen beschäftigt sind, als mit dem Aufbau einer systematischen Kinder- und Jugendarbeit.   Umso mehr stellen sich die Fragen: Was waren die Anfänge der Jugendarbeit im Alpenverein? Aus welchem Geist und zu welchem Zweck wurde damals Jugendarbeit betrieben? Welches Erbe tragen wir noch heute mit uns herum? 

Jugendarbeit im Nationalsozialismus

Epoche 2

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Die Jugendarbeit des Alpenvereins während der Weimarer Republik war von ersten Versuchen, Jugendgruppen zu organisieren, gekennzeichnet und gleichzeitig stark beeinflusst von den zeitgenössischen, alpinistischen Vorstellungen.   Organisatorisch wurden Vorzüge wie eine Unfall- und Haftpflichtversicherung oder Ermäßigungen auf Hütten geregelt, die Jugendarbeit in der Satzung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins verankert und eine Einteilung in verschiedene, altersbedingte Gruppen vorgenommen. Neben den Jugendwandergruppen stachen dabei vor allem die 1921 zunächst von der Sektion Austria eingerichteten und 1928 für die übrigen Sektionen anempfohlenen Jungmannschaften hervor. In ihnen war die 18-25-jährige Leistungselite zusammengefasst und sollte zum selbstständigen, führerlosen Bergsteigen befähigt werden. Für die Ausbildung der Leitenden wurden die ersten Lehrwartkurse eingeführt.1 

Gründung als Jugendverband

Epoche 3.1 - Kontinuitäten und Brüche

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Mit der Wiedergründung des Alpenvereins 1950 - er wurde zunächst nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem alliierten Kontrollratsgesetz Nummer 2 verboten - begann zugleich auch die Wiedererrichtung der Jugendarbeit, die bei einem Großteil der Sektionen bereits noch während der Verbotszeit eingesetzt hatte. Dabei wurden die vormalige Einteilung in Jugendgruppen und Jungmannschaften ebenso wie die vorangegangenen Ermäßigungen und Versicherungen wiederhergestellt. 

Gründung als Jugendverband

Epoche 3.2 - Jugendarbeit in Ostdeutschland

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Die Entwicklung der Jugendarbeit in Ostdeutschland Mit dem bereits erwähnten offiziellen Verbot des Deutschen Alpenvereines aus dem Jahr 1945 wurden alle bestehenden Sektionen des DAV mitsamt ihren Jugendabteilungen aufgelöst. Jedoch konnte sich die Jugendabteilung des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) in Ostdeutschland bis einschließlich Mitte 1948 noch unter verschiedenen Dachorganisationen halten. Unter anderem trafen sich im September 1947 Jugendliche der Einheitstouristenbewegung (ETB) in den Schrammsteinen, wobei politische Themen damals weitestgehend umgangen wurden. Mit dem Aufruf der Freien Deutschen Jugend (FDJ) zu einer ‚Einheitlichen demokratischen Sportbewegung‘ am 1. August 1948 wurden dann erneute Jugendaktivitäten begründet, u. a. gab es ab diesem Zeitpunkt eine ‚FDJ-Sportgemeinschaft Bergsteigen‘. 

Unsere Eigenständigkeit, unsere Bildungsinhalte, unser Haus

Epoche 4

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Ein harter und langer Weg zur ersten Jugendbildungsstätte Erstmals äußert 1973 der damals amtierende Bundesjugendleiter Helmut Friedl die Absicht, eine eigene Jugendbildungsstätte für die JDAV zu schaffen. Nach mehreren Rückschlägen gelingt es seiner Nachfolgerin Lotte Pichler durch unermüdliche Überzeugungsarbeit und Schaffung einer „Ordnung einer Jugendbildungsstätte“ in der Hauptversammlung 1975 mit 1516 „Ja“-Stimmen bei nur 278 „Nein“-Stimmen und 62 Enthaltungen die Zustimmung für das Projekt zu bekommen, und letztendlich 1977 das Haus Sonnenhalde in Burgberg im Allgäu anmieten zu können. 

Wild, laut, bunt!

Epoche 5

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Die 70er und 80er Jahre aus Sicht eines damals aktiven Mitglieds in der JDAV Herbert Gruhl im Oktober 1977 beim Bundesjugendleitertag in München erlebt, ein Highlight! Organisiert von der mutigen Bundesjugendleitung unter Lotte Pichler zusammen mit Ludwig Bertle. Der alte CSU-ler Gruhl bekehrt sich zu grünem Gedankengut, die Grünen wiederum gab‘s noch gar nicht. Wohl aber den Bericht des Club of Rome zu den „Grenzen des Wachstums“, aber der galt auch schon damals als linke Spinnerei. Und viele Demos gab‘s damals auch, gegen Krieg in Zeiten der Aufrüstung, gegen rechte Spinner und gegen Atomkraft. Von München aus mit einem ganzen Bus NRW-Jugendleiter*innen nach Burgberg ins Allgäu gefahren; dort erstmals in der Jugendbildungsstätte „Haus Sonnenhalde“ genächtigt, gerade frisch eingeweiht und notdürftig möbliert. 

Aufbruch und Umbruch

Epoche 6

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"Voll im Trend"1, vielfältig und voller tiefgreifender struktureller Veränderungen: so in etwa ließen sich die letzten beiden Jahrzehnte der JDAV zusammenfassen. Die Mitgliederzahlen wuchsen kontinuierlich, das Kurswesen blühte und die eigenen Strukturen wurden immer weiter professionalisiert.   Im Zuge der DAV-Satzungsänderung 2004 wurde der*die Bundesjugendleiter*in als Vizepräsident*in in das DAV-Präsidium berufen, der*die stellvertretende Bundesjugendleiter*in sitzt seitdem dem Bundesjugendausschuss vor.2 2013 erhielt die Bundesjugendleitung ein Antragsrecht in der Hauptversammlung und die Mitglieder der Bundesjugendleitung sowie des Bundesjugendausschusses das Rederecht.3 Außerdem ist ein*e Vertreter*in der Bundesjugendleitung seitdem festes Mitglied im Verbandsrat. 

JDAV Ausblick - Wo geht die Reise hin?

Epoche 7

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Wohin steuert die JDAV in Zukunft, nach dieser turbulenten Geschichte? Der rebellische Geist der 80er Jahre ist zwar zugunsten eines professionelleren Auftritts etwas in den Hintergrund getreten, doch die Ideale der JDAV haben sich auf dieser Grundlage weiterentwickelt: Heute sieht sie sich als modernen, zukunftsorientierten und demokratischen Jugendverband, der für Weltoffenheit, Vielfalt, Geschlechtergerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit einsteht und diese Werte in Zukunft stärken und weiterentwickeln möchte. 

jung.laut.bunt.

Umsetzung

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Idee: Bundesjugendleitung der JDAV 2019, Daniel Sautter   Konzeption: Daniel Sautter, Simon Keller, Andrea Scheu   Autor*innen: "Epoche 1 - Etablierung der Jugendarbeit": Florian Bischof "Epoche 2 - Jugendarbeit im Nationalsozialismus": Maximilian Wagner "Epoche 3 - Gründung als Jugendverband": Maximilian Wagner "Epoche 3 - Jugendarbeit in Ostdeutschland": Anne Seyboth "Epoche 4 - Unsere Eigenständigkeit, unsere Bildungsinhalte, unser Haus": Wolfgang Mayr "Epoche 5 - Wild, laut, bunt": Klaus Umbach "Epoche 6 - Aufbruch und Umbruch": Maximilian Wagner "Epoche 7 - JDAV Ausblick": Silvan Metz