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Weekend Report

28. 2. - 1. 3. 2020

27.02.2020, 15:41 Uhr

Nassschnee, Eis … und dann unerwarteter Powder Die zurückliegenden Faschingstage hatten für Tourengeher und Freerider so ziemlich jede Schneeart zu bieten. Zum Freitag kommt weiterer Neuschnee hinzu … wobei wegen des Sturms die Lawinenlage ansteigen wird.

Schneesituation

Die hohen Temperaturen vom Wochenwechsel haben dazu geführt, dass in den Voralpen am Faschingsdienstag die ersten Foren-Einträge mit der Einschätzung „beste Wanderverhältnisse“ (wie am Hochälpelekopf/ Vorarlberg) zu finden waren. In der Nacht auf Dienstag fror der Nassschnee dann dermaßen durch, dass z. B. in den Adula Alpen (Graubünden) selbst nordseitige Hänge bis etwa 2600 m pickelhart war. In der darauf folgenden Nacht ermöglichten Neuschneefälle schließlich traumhafte Powder-Abfahrten am Aschermittwoch. In der Ostschweiz fielen beispielsweise im Safiental (Graubünden) ca. 20 cm Neuschnee. Im Bayerischen Alpenrand kam einmal mehr im Allgäu am meisten Neuschnee herunter (bis etwa 20 cm), wohingegen die Oberbayerischen Hausberge meist weniger Schnee ab bekamen. Da der Schnee wieder mit starkem Wind fiel, sind die vorab aperen Rücken oft weiterhin kaum schneebedeckt.
Innerhalb der Nördlichen Kalkalpen bekam die Westhälfte (Verwall, Arlberggebiet, Lechtaler Alpen) mit bis zu 30 cm am meisten Neuschnee, weswegen dort auch die Lawinengefahr (im Gegensatz zum Neuschnee armen Alpenhauptkamm) am höchsten ist.

 

Lawinensituation

Für Donnerstag wurde im Deutschen Alpenraum und in Südtirol maximal eine mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben. Eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) herrscht hingegen in Vorarlberg, in weiten Teilen der Schweiz, sowie in Teilen Tirols (gesamte Nördliche Kalkalpen westlich des Achensees), sowie im Bundesland Salzburg und zwar dort in den westlichen Hohen Tauern.

Mit Neuschnee und teils stürmischem Wind entstanden an so gut wie allen Expositionen Triebschneeansammlungen und das vor allem in Kammlagen, sowie im Hochgebirge. Mit teils stürmischem Wind wachsen diese ab Donnerstag Mittag nochmals an. Die teilweise schlecht miteinander verbunden Triebschneeansammlungen können oberhalb der Waldgrenze teilweise von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden.
Sehr vereinzelt können Lawinen zudem im Altschnee ausgelöst werden. Diese Gefahrenstellen sind sehr selten und schwer zu erkennen. Vorsicht vor allem an Übergängen von wenig zu viel Schnee im selten befahrenen Tourengelände.

Mit weiteren Schneefällen ab Donnerstag Nachmittag die ebenfalls von stürmischem Wind begleitet sein dürften, wird die Lawinengefahr wohl auch in den bislang vergleichsweise günstigen Regionen zum Wochenende hin ansteigen.

 

Wochenendwetter

Am Freitag bessert sich bei starkem Wind das Wetter in den Ostalpen und die Wolken lockern auf. Abends ziehen von Westen Schichtwolken auf. Am meisten Sonne bekommt die Alpensüdseite ab.
Die Nacht auf Samstag verläuft aufgelockert und vorübergehend weniger windig. Tagsüber wird es in Föhnschneisen und auf Kammlagen wieder stark windig bis stürmisch. Die Temperaturen steigen deutlich an. Die Nullgradgrenze liegt bei 2500 Meter. Tagsüber ziehen Schichtwolken durch, die aber meist über den Gipfeln liegen und für diffuses Licht sorgen.
Der Sonntagvormittag verläuft noch recht unbeständig und nebelig trüb im Gebirge. Zwischen Karawanken und Julischen Alpen gibt es kräftige Niederschläge. Sonst wird es zum Nachmittag hin zunehmend sonnig. Dazu wieder recht mild und vorübergehend nicht allzu stürmisch.
In den Westalpen sind die Verhältnisse ähnlich, wobei es am Sonntag dort früher sonnig wird.

 

Fazit

Am Wochenende ist beim Freeriden und Skitourengehen ein wirklich defensives Risikomanagement angesagt! In den Bayerischen Alpen könnten mit neuen Schneefällen zum Freitag hin windgeschützte Touren im Waldbereich mit hohem Ausgangspunkt durchaus viel versprechend sein.
Auch ein Ski-Wochenende am Alpenhauptkamm ist durchaus möglich, zumal dort die Lawinengefahr dort am Donnerstag deutlich niedriger war. Natürlich muss man nach den Schneefällen zum Freitag sich genau über die aktuelle Lawinenlage im jeweiligen Gebiet erkundigen und sich beim Freeriden vor Ort genau darüber informieren, welche Varianten verantwortbar sind. Denn voraussichtlich wird die Gefahr auch am Alpenhauptkamm auf Stufe drei ansteigen! Zudem ist einmal mehr mit starkem Wind zu rechnen.