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Weekend Report

3. - 5. 1. 2020

02.01.2020, 16:00 Uhr

Auch das Neue Jahr hat leider keinen Powder in den Nordalpen beschert. Aber so wie es ausschaut, kommt am Samstag ein wenig Neuschnee hinzu. Aus Termingründen wurde der erste Weekend Report 2020 bereits am Mittwoch Abend erstellt: Wir wünschen Euch ein tolles und unfallfreies neues Freeride- und Skitourenjahr!

Schneesituation

Nach wie vor liegt am Alpenrand unterhalb von etwa 1200 Meter meist zu wenig Schnee zum Skitourengehen. Dort kann man nur auf bereits beschneiten Pisten die Ski anfellen, wobei die örtlichen Skitourenregeln zu berücksichtigen sind. Nach wie vor möglich sind Skitouren von hoch gelegenen Ausgangspunkten aus, wie dem Spitzingsee (Mangfallgebirge) oder dem Riedbergpass (Allgäu) , wo insgesamt mehr Schnee liegt als in Oberbayerischen Alpen. Allerdings sind beliebte, leichte Skitouren wie z.B. das Tanzeck schon ziemlich zerfahren.
Auch in den Nördlichen Kalkalpen muss man nach machbaren Skitouren wie zum Beispiel dem Gröbner Hals, dem Schönalmjoch (Karwendel) oder der Bleispitze (Östliche Lechtaler Alpen) eher noch suchen. Deutlich besser sind die Schneehöhen weiter im Westen im Lechquellengebirge.
Weiterhin ausreichend bis sehr gut ist die Schneelage am Tiroler und Schweizer Alpenhauptkamm, wo sich in den vergangen Tagen die angespannte Lawinenlage beruhigt hat, wie man im Folgenden sehen kann.

 

Lawinensituation

Für die Schweiz, Vorarlberg, Tirol, Südtirol, den Deutschen Alpenraum und das Bundesland Salzburg wurde für Donnerstag mit Stufe zwei eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben.
Ältere Triebschneeansammlungen bilden die Hauptgefahr. Gefahrenstellen liegen vor allem oberhalb ca. 2000 m im kammnahen, schattseitigen Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. An steilen, glatten Wiesenhängen unterhalb etwa 2400 m sind außerdem kleine bis mittlere Gleitschneelawinen, vereinzelt auch an Schattenhängen, möglich. Risse in der Schneedecke weisen auf solche Gefahrenbereiche hin. Zudem sind aus stark besonntem, felsdurchsetztem Steilgelände feuchte Rutsche, aber auch zunehmend mittlere feuchte Lockerschneelawinen möglich.
An der mehrheitlich günstige Lawinensituation wird sich in den kommenden Tage voraussichtlich nicht viel ändern.

 

Wochenendwetter

Der Freitag zeigt sich in den Ostalpen zunächst noch sonnig, wobei sich die Wolken im Tagesverlauf von Westen her verdichten. Insgesamt mehr Sonne scheint im Osten der Ostalpen und an der Alpensüdseite. Es bleibt überall trocken. Es weht ein lebhafter bis kräftiger Wind. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 2000 und 2500 m.
Am Samstag wird es von Nordwesten her unbeständiger. In den Nordalpen setzt schon vormittags leichter Schneefall ein, der sich tagsüber wahrscheinlich in die Zentralalpen ausbreitet und in der Nacht etwas stärker wird. Bis Sonntagfrüh werden zwischen 5 - 15 (Zillertaler Alpen) und 15 - 30 cm (Dachsteinregion) Neuschnee erwartet. Es weht ein kräftiger Nordwestwind und die Schneefallgrenze sinkt bis 500 m. Südlich des Alpenhauptkammes wird es bei Nordföhn sonnig.
Am Sonntag setzt im Westen der Ostalpen eine Wetterbesserung ein. An der Alpensüdseite ist es von Beginn an bei Nordwind sonnig. Es bleibt aber überall kalt und windig.
Die Verhältnisse sind in den Westalpen ähnlich, wobei hier aber im südwestlichen Alpenbogen am Samstag aber deutlich besseres Wetter zu erwarten ist als weiter im Osten und in den Ostalpen.

 

Fazit

Auch wenn die Bayerischen Skigebiete nun weitgehend Ihren Betrieb aufgenommen haben, liegt am Alpenrand zum Freeriden abseits beschneiter Pisten noch zu wenig Schnee.
Obwohl das Wetter am Samstag etwas durchwachsen ist, bietet sich daher ein (dank des Feiertags vielleicht verlängertes) Skitouren- oder Freeridewochenende am Alpenhauptkamm an.
Denn die Lawinengefahr ist dort mittlerweile deutlich zurück gegangen. Allerdings muss man sich, nachdem am Samstag Neuschnee erwartet wird, natürlich gut über die aktuelle Lawinengefahr erkundigen. In den jeweiligen Skigebieten muss man sich zudem gut darüber informieren, welche Variantenabfahrten derzeit möglich sind.