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CYR Weekend Report

2. bis 5. April 2021

01.04.2021, 15:30 Uhr

Am Osterwochenende gehen die Temperaturen wieder zurück und die Schneelage ist oft noch recht brauchbar. Ski und Snowboards müsst ihr also keineswegs in den Keller stellen. Schließlich stehen die Zeichen in der kommenden Woche im Gebirge eher auf Winter.

Schneesituation

Am Bayerischen Alpenrand sind mit etwas Spürsinn weiterhin  Skitouren noch gut möglich. Die Schneegrenze beginnt dort nordseitige meist um etwa 900 m bis 1000 m, was bedeutet, dass man an hoch gelegenen Ausgangspunkten wie dem Spitzingsee, dem Kleinwalsertal oder in Balderschwang gleich die Skier anschnallen kann. Auf Skipisten kann man nordseitig teils noch bis ins Tal abfahren.
Auf dieser Exposition fand man in den letzten Tagen selbst mittags oft noch harte Schneeverhältnisse vor, während man südseitig früh dran sein musste um noch nicht zu tiefe Firn zu erwischen. Diese typische Frühjahrssituation dürfte sich aber in den nächsten Tagen mit sinkenden Temperaturen und teilweise auch etwas Neuschnee deutlich verändern.

 

Lawinensituation

Im bayerischen Alpenraum stieg die Lawinengefahr am Donnerstags auf Stufe zwei (mäßig) an. Das Hauptproblem war der Nassschnee. Bis in die Gipfellagen waren aus felsdurchsetztem Steilgelände aller Expositionen nasse Lockerschneelawinen zu erwarten. Kleine und mittelgroße Lawinen lösen sich vor allem bei Sonneneinstrahlung. Die Lawinenaktivität nahm im Tagesverlauf zu. An noch nicht entladenen, glatten Wiesenhängen, im lückigen Bergwald und auf Felsplatten gingen der nasse Schnee in mittleren Lagen häufig in Form von Gleitschneelawinen am Boden ab. Gleitschneelawinen können sich dabei übrigens zu jeder Tages- und Nachtzeit lösen.
Die weitere Entwicklung ist nicht ganz sicher: Je nachdem wie viel Niederschlag die Kaltfront zum Freitag bringt kann in den Hochlagen die Gefahr trockener Schneebretter wieder ansteigen. Das Nassschneeproblem wird mit sinkenden Temperaturen hingegen zurückgehen.

 

Wochenendwetter

In den Bayerischen Alpen verläuft der Freitag teils sonnig, teils bewölkt und besonders ab dem Wettersteingebirge in Richtung Osten besteht eine leichte Schauerneigung. Ein Kaltluftvorstoß sorgt am Samstag vor allem im Nordosten für unbeständiges Bergwetter. Mit Pausen ziehen immer wieder Schauer durch, insbesondere in der zweiten Tageshälfte. Die Schneefallgrenze sinkt dabei unter 1000 m ab, nennenswerter Neuschnee kommt aber nicht zusammen.
An den Osterfeiertagen wird am Alpenrand hingegen viel Sonnenschein erwartet. Gegen Montagabend sind am Alpennordrand dann erste Schauer zu erwarten. Nachts flutet im Bereich einer Kaltfront sehr kalte Luft die Alpen, mit dabei sind teils starke Schneefälle bis in tiefere Lagen.

 

Fazit

Die besten Tage für eine Ski- oder Snowboardtour sind mit großer Wahrscheinlichkeit Ostersonntag und Ostermontag. Allerdings müsst ihr am Samstagabend unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht genau durchlesen, da sich die Gefahr in den Hochlagen am Freitag und Samstag erhöhen kann. Während man am noch eher kühlen Sonntag nicht ganz so früh raus muss, sind am Montag zwischenzeitlich wieder höhere Temperaturen zu erwarten. Dann müsst ihr also gut den Tagesgang in Bezug auf Nasschnee- und Gleitschneelawinen im Blick haben!