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2.-4.2.2024

Neuschnee in den Hochlagen

01.02.2024, 15:16 Uhr

Nachdem es heute wieder einmal bis auf 1400 m raufgeregnet hat, sind Skitouren direkt am Alpenrand kaum noch möglich. Weiter oben haben sich die Bedingungen hingegen etwas verbessert, da die harte Altschneedecke etwas Neuschnee erhalten hat.

Schneesituation

Am Bayerischen Alpenrand sind die Schneeverhältnisse für Anfang Februar schlecht. Dort liegt in den Ammergauer Alpen nordseitig erst ab ca. 1500 m eine geschlossene Schneedecke. Weiter im Osten ist es ein wenig besser, wo man z.B. am Spitzingsee bis zur Taubenstein Talstation abfahren kann. In den Nördlichen Kalkalpen ist das nordseitig ab ca. 1300 m, südlich des Inns wiederum ab ca. 1100 m der Fall.
Die Schneeoberflächen waren bis zum heutigen Donnerstag hoch hinauf auch nordseitig sehr hart, da es in der Vorwoche bis 2000 m hinauf regnete. Durch den heutigen Neuschnee dürften sich die Abfahrtsverhältnisse oberhalb von ca. 1400 m etwas verbessern.

Gute Tourenbedingungen gab es letztes Wochenende in den Nördlichen Kalkalpen ab 1800 m z.B.  im Rätikon, wo im windgeschützten, nordseitigen Sporertobel toller Powder zu finden war.
Auch am Alpenhauptkamm ist die Schneelage gut. Hier wurde rund um die Winnebachseehütte gemeldet, dass ab etwa 2300 Metern gute Bedingungen mit etwa 20-30 cm frischem Pulver herrschten. In windexponierten Hängen gab es wie am Gipfelhang des Breiten Grieskogel aber auch harte Verhältnisse. Berg- und Gipfelrücken sind zudem jedoch oft abgeweht.

 

Lawinensituation

Mit Ausnahme von Südtirol, wo eine geringe Lawinengefahr herrscht, wurde am Donnerstag für den sonstigen deutschsprachigen Alpenraum mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben.
Schwachschichten im oberen Teil der Schneedecke können besonders mit großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Dies vor allem an sehr steilen Sonnenhängen oberhalb von 2600 m.
An steilen Grashängen sind unterhalb von 2600 m sind zudem Gleitschneelawinenmöglich.
Mit Neuschnee und teils starkem Wind aus nordwestlichen Richtungen entstehen in der Höhe teils störanfällige Triebschneeansammlungen. Gefahrenstellen liegen vor allem an sehr steilen Nordwest-, Nord- und Osthängen oberhalb von rund 2000 m sowie in Kammlagen.
Die Lawinengefahr könnte mit dem Neuschnee etwas ansteigen. Die oben angesprochenen Schwachschichten oberhalb von 2600 m erfordern weiterhin Vorsicht.

 

Wochenendwetter

Am Freitagvormittag klingen Schneeschauer in den Ostalpen ab. In den Nordalpen bleiben vom Allgäu bis zum Dachstein viele Restwolken zurück. Zwischen Nordtiroler Unterland und Dachstein sind noch ein paar unergiebige Schneeschauer dabei. Weiter östlich ist es zeitweise und in den Südalpen vormittags sonnig. Am Nachmittag kommt es auch nördlich des Hauptkamms von Westen her zu einer deutlichen Wetterbesserung. Bei einer Nullgradgrenze von 2000 m bläst kalter, starker Nordwind.
Der Samstag bringt sonniges Bergwetter. Einzig im Nordosten drückt vom Alpenvorland her hochnebelartige Bewölkung herein. Es weht aber weiter ein starker Nordwestwind. Mit 5°C auf 2000 m wird es wieder milder.
Auch am Sonntag dominiert sonniges Wetter mit wenigen dünnen, hohen Wolken. Es bleibt mit der Wind schwächt sich ein wenig ab.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter ähnlich. Dort verläuft bereits der Freitag sonniger.

 

Fazit

Leider machen Ski- und Snowboardtouren am Alpenrand derzeit wenig Sinn. Ausnahmen wo noch was  geht, sind das hochgelegene Ausgangspunkte wie das Kleinwalsertal oder teilweise auch der Spitzingsee.
In den Nördlichen Kalkalpen könnt ihr ab einer nordseitigen Ausgangshöhe von ca. 1300 m und natürlich auch am Alpenhauptkamm auf Tour gehen. Um die 10 cm Neuschnee dürften auch den Abfahrtspaß wieder erhöhen. Bei eurer Planung müsst ihr aber auch eine „mäßige Lawinengefahr“ gut im Blick haben. Das zeigten mehrere Lawinenabgänge vom letzten Wochenende, die bei dieser Stufe stattfanden.
Und zieht euch warm an! Trotz der, für die Jahreszeit milden Temperaturen müsst ihr euch angesichts des starken Windes gut gegen Auskühlung schützen.