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Wärmegewitter im Sommer

Faszinierend aber dennoch bedrohlich – Gewitter sind eines der gefährlichsten Wetterphänomene während einer Bergtour.

20.06.2023, 12:25 Uhr


Wärmegewitter können in den Bergen häufig sehr lokal entstehen und sind meist nicht genau vorhersehbar. Auch wenn ihr eure Tour sorgfältigster plant und ihr das Wetter stetig beobachtet, könnt ihr in ein Gewitter geraten.

Bei einem Wärmegewitter kommt es oft zu starken Niederschlägen, Hagel, Sturm und Blitze. Die richtige Prävention beginnt bereits vor der Tour. Ihr könnt euch über den Bergwetterbericht informieren, ob und wann ein erhöhtes Risiko für ein Gewitter besteht. Wenn ihr eure Tour trotzdem durchführen wollt, solltet ihr besonders früh starten, sodass ihr Mittags bereits wieder unten seid oder zumindest den Gipfel verlassen habt.

 

Falls ein Gewitter aufkommen sollte, dann solltet ihr diese Gefahrenquellen vermeiden:

  • Einzelne Bäume
  • Wasserläufe
  • Hohe Grate und Gipfel
  • Drahtseile, Stromleitungen, Seilbahnen
  • Lichtungen und Waldränder
  • Gegenstände über Schulterhöhe (z.B. Schirme oder Wanderstöcke, die vom Rucksack aufragen)

 

Alles, was über die Umgebung hinaus ragt, hat eine große Chance, vom Blitz getroffen zu werden. Auch ist es sinnvoll, wenn ihr euch vorab über Notabstiege, sowie Almen und Hütten informiert, in die ihr im Notfall einkehren könnt. Wenn ihr eine Tour trotz Gewitterwarnung durchführt, solltet ihr auf Wegen gehen, bei denen ihr das Wetter und den Himmel beobachten könnt. Besonders kritisch wird es, wenn ihr eine Amboss Wolke am Himmel sehen könnt und wenn ihre Blitze hören könnt. Als Amboss bezeichnet man den oberen Teil einer Unwetterwolke, der durch das Aufsteigen warmer Luft entsteht.

 

Die Entfernung des Gewitters könnt ihr einfach berechnen:

Sekundenzahl zwischen Blitz und Donner : 3 = Entfernung in km

 

So könnt ihr feststellen, ob das Gewitter näher zu euch kommt, oder ob es sich entfernt. Ab ca. 10km Entfernung wird es zunehmen kritischer. Gerade dann ist es wichtig, dass ihr die genannten Gefahrenquellen vermeidet und den Gipfel sofort verlasst. Schutz bieten gleichmäßig, hohe und dichte Wälder sowie Höhlen. Im Notfall könnt ihr auch eine Schutzposition auf einer isolierenden Unterlage einnehmen. Bei dieser macht ihr euch so klein wie möglich und geht in die Hocke.

Wärmegewitter treten vor allem in den warmen Sommermonaten und während Schönwetterperioden auf, meistens am Nachmittag. Je wärmer es ist, desto mehr Wasserdampf befindet sich in der Luft und umso leichter kann sich ein Gewitter entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit von Wärmegewittern nimmt während einer Schönwetterperiode von Tag zu Tag weiter zu.

 

Passt auf euch auf und geht vor allem bei Unwetterwarnung nicht alleine in die Berge.