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7.-10.4.2023

Oster-Schnee-Suche

05.04.2023, 15:00 Uhr

Durch die kalten Temperaturen und etwas Neuschnee hat sich die Schneesituation am Alpenrand ganz leicht verbessert. Vor allem aber sind jetzt von der Lawinenlage her auch wieder größere Skitouren am Alpenhauptkamm möglich.

Schneesituation

In den Bayerischen Alpen (wo in den letzten Tagen ein wenig Neuschnee gefallen ist) sind Skitouren eigentlich nur noch unter Mitbenutzung von Skipisten möglich. Bei hochgelegenen Tourengebieten wie dem Spitzingsee oder bei Grasgehren waren die Bedingungen aufgrund der leichten Schneezunahme in den letzten Tagen aber gar nicht mal so schlecht, wenn auch für die Jahreszeit natürlich weit unterdurchschnittlich. Selbst im hochgelegenen Kleinwalsertal muss man zum Beispiel beim nordseitigen Anstieg zur Bärguntalpe immer mal wieder die Ski ausziehen.
Am Tiroler Alpenhauptkamm waren von der (zuvor lange recht angespannten) Lawinensituation her in den letzten Tagen wieder viele Touren möglich. So sind zum Beispiel Tourenklassiker im Sellrain wie der Längentaler Weißerkogel oder der Zischgeles machbar, wenn auch hier natürlich unterdurchschnittlich viel Schnee liegt. Das gilt auch für den Schweizer und Südtiroler Alpenhauptkamm, von wo aber wie zum Beispiel in der Ortlergruppe in windgeschützten Lagen durchaus Pulverschnee zu finden ist. Windexponierte Hänge sind hingegen oft sehr hart, weswegen z. B. am Cevedale Steigeisen unabdingbar sind.


 

 

Lawinensituation

Im deutschsprachigen Alpenraum herrschte am Mittwoch mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr. Im südlichen Wallis wurde mit Stufe 3 hingegen eine erhebliche Lawinengefahr ausgegeben.
Problematisch sind vor allem am Alpenhauptkamm kantig aufgebaute Schwachschichten im oberen Teil der Schneedecke. Dies besonders an steilen Sonnenhängen oberhalb von 2500 m, vereinzelt aber auch an steilen Schattenhängen. Zudem ist noch auf Triebschneeansammlungen an sehr steilen Schattenhängen zu achten.
Die grundsätzliche Störanfälligkeit im Hochgebirge wird wohl zum Osterwochenende hin bestehen bleiben.

 

Wochenendwetter

Der Freitag bringt in den Ostalpen viele Wolken, mit Auflockerungen im Osten. Von Westen her breiten sich Regenschauer aus, ab etwa 1400 m als Schnee. Auch im Süden wechselhaftes und unbeständiges Wetter mit Schauern in den Dolomiten sowie westlich des Eisacktales. Bei mäßigem Nordwind liegen die Temperaturen in 2000 m bei 0°C.
Am Samstag ist es im Süden wechselnd bewölkt, westlich des Eisacktales auch sonnig. Im Norden wird es dicht bewölkt und von den Hohen Tauern nach Osten fällt wahrscheinlich auch Regen und Schnee.
Auch am Sonntag und Montag ist es im Südwesten freundlicher, während Richtung Osten und Norden die Wolken dominieren und immer wieder mit Schauern zu rechnen ist. Schnee ist ab 1300 bis 1600 m zu erwarten.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter bereits ab Samstag freundlicher.

 

Fazit

Größere Ski- und Snowboardtouren am Alpenhauptkamm sind jetzt endlich von den Wetter- und Lawinenverhältnissen wieder möglich. Allerdings sind die Schneehöhen weiterhin sehr unterdurchschnittlich, weswegen man selbst bei hoch gelegenen Zielen zu Beginn seine Ski tragen, vor allem aber bei der Abfahrt gut auf Steine und Felsen achten muss. Zudem solltet ihr euch bei Skihochtouren gut über die jeweilige Spaltensituation auf den Gletschern erkundigen.
In den Bayerischen Voralpen muss man wiederum (nicht mehr in Betrieb befindliche) Skipisten zu Hilfe nehmen, um einigermaßen Spaß bei der Abfahrt zu haben.
 

 

good to know
Gruß aus der Wüste

Der schweizer Lawinenwarndienst weißt darauf hin, dass unter dem Neuschnee vom letzten Wochenende vor allem im Wallis und im Tessin eine Schicht mit Saharastaub vorhanden ist. In deren Bereich hat sich stellenweise eine Schwachschicht gebildet in welcher Anfang Woche einzelne Lawinen durch Personen ausgelöst wurden.