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24.-26.2.2023

Wintergruß am Wochenende

23.02.2023, 15:00 Uhr

Der Winter will auch heuer einfach nicht in Gang kommen! Ganz im Gegenteil haben die warmen Temperaturen der Schneedecke weiter zugesetzt. Immerhin darf man am Wochenende auf etwas Neuschnee hoffen.

Schneesituation

Am bayerischen Alpenrand sind Skitouren nur noch von ganz hoch gelegenen Ausgangspunkten wie Balderschwang oder dem Spitzingsee aus möglich, wobei ihr auch dort nordseitige Ziele ansteuern müsst.
In den nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm sind die Schneehöhen so gut wie alpenweit ebenfalls weit unterdurchschnittlich. Selbst an eigentlich schneereichen Touren wie dem Galtjoch (Lechtaler Alpen) muss man im Waldbereich auf Forststraßen abfahren.
Überall sollte man hoch gelegene Ausgangspunkte anvisieren. Zudem sind Latschenzonen und Felsblockgelände unzureichend eingeschneit. Immerhin kann man durch die Setzung des Schnees Steine und Felsen derzeit recht gut erkennen. Zudem konnte man in den letzten Tagen bei richtigem Timing gute Firnverhältnisse (wie z.B. an der Grünsteinumfahrung/ Mieminger Gruppe) erwischen, was sich am Wochenende durch etwas Neuschnee wohl ändert.
Die Situation auf Skihochtouren ist nicht einheitlich. Generell liegt auch auf den Gletschern wenig Schnee, so dass die Spaltenzonen verbreitet heikel sind. Anderseits sorgte starke Windaktivität in den vergangenen Wochen dafür, dass Gletscherspalten hier und da auch gut eingeweht sein können.

 

Lawinensituation

Im gesamten deutschsprachigen Alpenraum herrschten am Donnerstag mit einer maximal mäßigen Lawinengefahr günstige Lawinenverhältnisse.
Allerdings weist der Tiroler Warndienst darauf hin, dass besonders an der Nordseite des Zillertaler Hauptkammes nach wie vor ein heimtückische Altschneeproblem besteht. Betroffen davon sind vor allem steile Osthänge ab 2200 m. Gefährdet sind teilweise auch noch der West- und Ostsektor. Problematisch ist u. a. die Tatsache, dass die Gefahrenstellen dort anzutreffen sind, wo es aktuell noch am besten zum Skifahren geht.
Zum Wochenende hin wird die Aktivität von Gleitschneelawinen abnehmen, grundsätzlich kann sich aber kann sich die Lawinengefahr mit zunehmendem Niederschlag und aufkommendem Wind wieder verschärfen.

 

Wochenendwetter

Mit kräftigem Wind lockert es am Freitag auf und in den Zentral- sowie Nordalpen wird es recht sonnig. Auf der Alpensüdseite und am Alpennordrand sind die Wolken hartnäckiger und es sind vereinzelt leichte Schauer möglich. Die Nullgradgrenze liegt bei 2000 m. In der Nacht auf Samstag beginnt es aus Norden zu schneien, die Schneefallgrenze sinkt bis Samstagfrüh in den Nordalpen gegen 800 m.
Der Samstag verläuft auf der Alpennordseite bewölkt mit Schneeschauern bis 500m. Inneralpin beruhigt sich das Wetter tagesüber. Im Hochgebirge weht starker Nordwind, der südlich des Alpenhauptkammes zu Auflockerungen führt. Es wird spätwinterlich kalt.
Auch am Sonntag bleibt die wolkenreiche, kalte Nordostströmung in den Nordalpen bestehen, wobei die Schneeschauer seltener werden.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter insgesamt etwas freundlicher.

 

Fazit

Da die Entwicklung der Lawinengefahr am heutigen Donnerstag noch unsicher ist, müsst ihr am Wochenende unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht für die jeweils anvisierte Region einholen.
Beim Freeriden müsst ihr euch in den Skigebieten gut über die Situation der jeweiligen Variantenabfahrten erkundigen.
Vom Wetter her dürfte der Sonntag am meisten Sinn machen, wobei man in den Nordalpen aber mit vielen Wolken, dafür aber auch mit etwas Neuschnee rechnen darf. Weiterhin sind aber möglichst hoch gelegene Ausgangspunkte und eher nordseitige Touren angesagt.
Mehr Chancen auf Sonne bestehen an der Südseite des Alpenhauptkamms sowie in Richtung Schweiz, was aber auch bedeutet dass ihr dort keinen frischen Powder erwarten dürft.

 

good to know
Noppenpulver

In den vom Tiroler Warndienst angesprochenen gut zu fahrenden, windberuhigten Bereichen findet man häufig "Noppenpulver", also einen aufbauend umgewandelten, lockeren Schnee. Darunter existiert an den betroffenen Stellen noch das "Brett" von den letzten Niederschlägen Anfang Februar. Man bricht also nicht, wie es häufig bereits der Fall ist, bis zum Boden durch.