jdav-logo-template

20.-22.1.2023

Leichte Verbesserung

19.01.2023, 16:00 Uhr

Leider haben sich die Hoffnungen auf einigermaßen viel Neuschnee nicht erfüllt. Und das heuer schon zum vierten Mal in Folge! Wenigstens kann man ganz im Westen der Bayerischen Alpen wieder Ski- und Snowboardtouren unternehmen.

Schneesituation

Am bayerischen Alpenrand sind Skitouren wenigstens teilweise in den Allgäuer Alpen von hoch gelegenen Ausgangspunkten, wie dem Kleinwalsertal, dem Gunzesrieder Tal oder dem Tannheimer Tal aus wieder möglich. Dort sind Alm- und Forststraßen oft ausreichend schneebedeckt, um in Höhen zu gelangen, wo (ab ca. 1400 m) genug Schnee auch im freien Gelände liegt. Ab dieser Höhe findet man oft eine zwar eher dünne, aber gut verfestigte Altschneeschicht, auf der man nicht zum Boden durchbricht. Darauf liegt etwas Neuschnee. Auf Steine und Baumstümpfe muss man natürlich dennoch achten. Zudem sind Bachquerungen oft noch schneefrei.
Am Alpenhautkamm hat wieder einmal das Wallis (mit bis zu einem Meter im nördlichen Unterwallis) am meisten Neuschnee in den vergangenen Tagen abbekommen. Am Stubaier Hauptkamm fielen nur wenige Zentimeter, wohingegen der Nordosten Südtirols teils über 30 cm Neuschnee erhielt. Diese Neuschneesummen spiegeln sich auch recht gut in der aktuellen Lawinensituation wieder.

 

Lawinensituation

Während in den neuschneearmen Bayerischen und Tiroler Alpen am Donnerstag mit Stufe zwei eine „mäßige“ Lawinengefahr herrschte, wurde diese in weiten Teilen der Schweiz, in Vorarlberg, am Südtiroler Hauptkamm und in den Dolomiten, sowie in den Hohen Tauern als „erheblich“ (Stufe 3 ) eingestuft.
Der Neuschnee dieser Woche wurde vom starken Wind aus wechselnden Richtungen verfrachtet und es entstanden verbreitet störanfällige Triebschneeansammlungen. Gebietsweise wurden die Triebschneeansammlungen wieder überschneit und sind dadurch schwer zu erkennen. In tiefen Schichten der Schneedecke sind zudem oft noch kantig aufgebaute Schwachschichten vorhanden, dies besonders an Nordhängen oberhalb von 2200 m sowie an Südhängen oberhalb von rund 2800 m.
Mit tiefen Temperaturen und mäßigem bis starkem Nordwind kann sich die Schneedecke am Donnerstag nicht verfestigen. Die Lawinengefahr bleibt also bestehen.

 

 

Wochenendwetter

In den Nord- und teils auch in den Zentralalpen dominieren am Freitag Wolken dazu weht kräftiger, kalter Wind aus Nord bis Nordost. Die Sichten sind teils eingeschränkt und zeitweise sind auch wieder schwache Schneeschauer möglich. Südlich des Hauptkamms kann es g auch sonnig auflockern. Die Temperatur auf 200 m liegt bei -10°C.
Vor allem im Norden bleibt es am Samstag trüb, kalt  und windig und es kann zeitweise ein wenig schneien. Sonnige Auflockerungen sind selten und meist nicht von Dauer. Im Süden ist es deutlich freundlicher und meist trocken.
An dieser Grundsituation ändert sich am Sontag wenig.
In den Westalpen dürfte das Wochenendwetter im Großen und Ganzen etwas freundlicher ausfallen

 

Fazit

Das Mekka der Bayerischen Skitouren Community dürfte am Wochenende wahrscheinlich Baad werden, wo wohl vier umliegende Touren wieder möglich sind. Da der Parkplatz dort bestimmt aus allen Nähten platzen wird, solltet ihr am besten mit dem sehr oft verkehrenden Kleinwalsertal-Bus anreisen (siehe good to know).
Wenn ihr ein vielleicht verlängertes Skitourenwochenende am Alpenhauptkamm plant, sind die Stubaier Alpen von der Lawinenfahr her eine gute Idee. Dort kann man unter anderem im Alpenverein Bergsteigerdorf Schmirn und Valsertal oder auch im Obernbergtal die eine oder andere Tour mittlerweile unternehmen. Auch im Pflersch- und Ridnauntal liegt einigermaßen ausreichend Schnee für Skitouren.

 

good to know
Am besten mit "Öffis"!

In gewisser Weise löffeln wir derzeit die Suppe aus, die wir uns selber eingebrockt haben. Denn jede Fahrt mit dem Auto trägt ja zu weiteren Klimaerwärmung und somit zur Schneearmut bei. Deswegen sollte man, wann immer es geht mit Bahn & Bus zur Skitour fahren. Michael Vitzthum hat eine entsprechende Liste auf alpenvereinaktiv.com zusammengestellt. Zudem möchten wir euch sein gerade erschienenes Buch „Natürlich mit Öffis“ (Rother Verlag) empfehlen, für das Michael tolle Skisafaris ausgetüftelt hat.