Leistungssport mit Leidenschaft und Haltung – Gemeinsam mehr bewegen

JDAV Positionspapier

Leistungssport mit Leidenschaft und Haltung – Gemeinsam mehr bewegen

Als Jugend des Deutschen Alpenvereins übernehmen wir Verantwortung für alle DAV-Mitglieder unter 27 Jahren. Hierzu zählt auch der überwiegende Teil der Menschen, die im Alpenverein Leistungs- bzw. Wettkampfsport betreiben. Der Leistungssport ist ein Teil von vielen in der JDAV, der in unserem Jugendverband entsprechend Platz findet und gemäß der Bundesjugendordnung gemeinsam mit dem DAV verantwortet wird.

Dabei ist die Umsetzung der „Grundsätze und Bildungsziele“ in der Arbeit mit jungen Athlet*innen ein gemeinsames, zentrales Anliegen von JDAV und DAV

Grundsätze

Die JDAV fordert von politischen Entscheidungsträger*innen, das Ehrenamt durch folgende Maßnahmen substanziell zu stärken: 

  • Bei allen Überlegungen stehen die Menschen, die für unseren Verband als Athlet*innen antreten, ihre Entwicklung und ihre individuellen Bedürfnisse an erster Stelle.

  • In der Gestaltung des Wettkampfsports nimmt die JDAV eine aktive Rolle ein und sucht partnerschaftlich mit den anderen Akteur*innen realitätsnahe Lösungen für Fragestellungen.

  • Angelehnt an die DAV-Nachhaltigkeitsstrategie bilden soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit die Grundlage unseres Handelns.

  • Bei unseren Aktivitäten denken wir den Parasport ebenso mit und setzen uns dafür ein, dass Leistungssport in all seinen Facetten und Ebenen inklusiv gedacht und Weiterentwicklung sowie Teilhabe aktiv gefördert werden. Dabei sollen alle Formen von Behinderungen Beachtung finden.

  • Neben dem Wettkampfsport sehen wir weitere Felder des Leistungssports wie z. B. Felsklettern . Wir geben leistungsorientierten jungen Menschen Raum innerhalb der JDAV und fördern ihre individuellen Zielsetzungen in allen Bereichen des Leistungssports.

Ziele und Handlungsfelder

Gemeinsam Verantwortung tragen!
Die geteilte Verantwortung von JDAV und DAV für den Leistungssport halten wir für gewinnbringend. Wir treffen Entscheidungen auf Augenhöhe und betreiben die Weitentwicklung dieses Vereinsbereichs vorausschauend und partnerschaftlich. Hierbei können wir als Jugendverband unsere vielfältige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einbringen. In der Zusammenarbeit steht für uns die persönliche Entwicklung, die Freude am Leistungsstreben und das Wohl der Athlet*innen im Vordergrund. Um mehr über ihre Bedürfnisse zu erfahren, möchten wir die Zusammenarbeit mit den Athlet*innensprecher*innen intensivieren.

Gemeinsame Strukturen schaffen!
Wir entwickeln Strukturen, die gegenseitiges Kennenlernen, Austausch von Kompetenzen und inhaltliche Befassung ermöglichen. Diesen Ansatz verfolgen wir auf Bundes-, Landes- und Sektionsebene. Insbesondere im Alltag junger Athlet*innen streben wir eine bessere Verzahnung von klassischer Jugendarbeit und Leistungssport an. In der Praxis bedeutet das z.B., dass wir Übergänge zwischen traditionellen Jugend- zu Wettkampfgruppen und umgekehrt erleichtern und ehrenamtliches Engagement junger Menschen mit Leistungssporthintergrund fördern. Leistungssportler*innen informieren wir aktiv über Beteiligungsmöglichkeiten im Jugendverband (z.B. Jugendvollversammlung, Jugendausschuss) und heißen ihr Engagement willkommen. Um dies auch in Zukunft zu ermöglichen, spricht sich die JDAV gegen eine Ausgliederung des Leistungssports aus dem DAV aus.
Bei der Betreuung von Athlet*innen und Wettkampfgruppen sehen wir einen Mehrwert in interdisziplinären Teams von Jugendleiter*innen und Trainer*innen mit breiter Kompetenzpalette. Wir ermutigen Sektionen Möglichkeiten der Zusammenarbeit ohne Konkurrenzdenken im Sinne der jungen Menschen zu entwickeln. Denn wir wollen Jugendarbeit in all ihren Facetten gemeinsam denken.

Hohe Bildungsqualität sichern!
Um eine hohe Qualität in der Betreuung der Athlet*innen zu gewährleisten, die gesunde und nachhaltige Entwicklung ermöglicht, ist eine engere Verzahnung der Bildungsstrukturen unabdingbar. Dies bedeutet zunächst, dass gemeinsame Fortbildungen von Verantwortlichen intensiviert werden sollen. Das kann sowohl gemeinsame Schulungen für Ausbilder*innen (Bundeslehrteams) als auch Fortbildungen von Trainer*innen zusammen mit Jugendleiter*innen bedeuten. Damit möchten wir auf Trainer*innen- und Jugendleiter*innenebene Übergänge zwischen klassischer Jugendarbeit und Leistungssport erleichtern.
Darüber hinaus streben wir in der Konzeptentwicklung engere Zusammenarbeit an, um bestmögliche Bildungsarbeit zu leisten. Hierbei halten wir die pädagogische Qualifikation der Trainer*innen im Leistungssport für essenziell und setzen uns weiterhin für hohe Standards ein.

Gesund und sicher entwickeln!
Athlet*innen haben individuelle Bedürfnisse und ihre körperliche und emotionale Entwicklung ist stark durch den Leistungssport geprägt. Uns ist wichtig, dass sich die Athlet*innen in einem geschützten Rahmen entwickeln können. Wir setzen uns dafür ein, dass ein Training auf Augenhöhe nach den Grundsätzen und Bildungszielen der JDAV stattfindet. Dazu gehört, dass auf die körperliche und mentale Gesundheit der Athlet*innen geachtet wird. Sämtliche Formen von physischer, psychischer und sexueller Gewalt haben keinen Platz. Wir verfolgen eine dauerhafte Auseinandersetzung aller Beteiligten mit den genannten Themen.

Faire Finanzierung ermöglichen!
Wie in allen Feldern der Jugendarbeit setzen wir uns für eine angemessene Finanzierung des Wettkampfsports ein. Wir befürworten die Gewinnung von Drittmitteln und die Verwendung eingesparter Mittel um eine übermäßige Belastung der Mitgliedsbeiträge zu vermeiden. Dabei sehen wir die unterschiedlichen Bedarfe verschiedener Angebotsformen der Jugendarbeit. Bei aller Unterschiedlichkeit ist uns wichtig, dass die gleichen Handlungsspielräume z B. bei der Vergütung von Jugendleiter*innen- und Trainer*innentätigkeiten für alle gelten.
Wir befürworten die staatliche Förderung des Wettkampfsports, wenn die Voraussetzungen mit Weitblick und unter Beachtung der Gesundheit der Athlet*innen aufgestellt sind. Im Bereich Sponsoring treten wir dafür ein, dass die schwarze und graue Liste nicht angetastet werden und uneingeschränkt auf allen Ebenen des DAV und in jeder Organisationsform im Wettkampfsport Anwendung finden.

Beschlossen von der Bundesjugendversammlung am 11./12.10.2025 in München