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Weekend Report

21. bis 23. Februar 2020

20.02.2020, 15:17 Uhr

Nach wie vor braucht es endlich einmal eine ordentliche Ladung neuen Powder, Denn der gestrige Neuschnee viel geringer aus als in manchen Wetterprognosen erhofft. Immerhin herrschen verbreitet recht günstige Lawinenverhältnisse.

Schneesituation

Nach wie vor ist die Schneelage am Deutschen Alpenrand und auch in den Tiroler Nordalpen absolut unterdurchschnittlich. Skitouren sind am Alpenrand eher von hoch gelegenen Ausgangspunkten, wie z.B. Kleinwalsertal, Balderschwang, Spitzingsee oder Heutal möglich. Tendenziell liegt hierbei im Allgäu etwas mehr Schnee als z.B. in den „Münchner Hausbergen“. Unterhalb von ca. 1200 m ist der Schnee laut Bayerischem Lawinenlagebericht weitgehend ausgeapert.

Des bis zu 15 cm hohe und leider oft stark verblasene Neuschnee liegt auf einer oft hart gefrorenen Altschneedecke. Im windgeschützten Waldbereich gibt es hingegen durchaus Chancen auf (eher gering mächtigen) Pulverschnee.
Am Tiroler und Schweizer Alpenhauptkamm sind die Schneehöhen für die Jahreszeit durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich. Auch hier sind die Schneequalität sehr unterschiedlich. Vielerorts ist die Unterlage auch dort sehr hart und bei der Abfahrt dementsprechend ruppig. In windgeschützten Lagen (wie zum Beispiel in Rinnen) kann man mit etwas Glück aber auch oberhalb der Waldgrenze durchaus Powder antreffen.

Die Gletscherspalten sind (auch Dank der Schneefälle vom November) in der Regel ausreichend gut eingeschneit.

 

Lawinensituation

Für den Donnerstag wurde fast im gesamten deutschsprachigen Alpenraum (Deutsche Alpen, Vorarlberg,Tirol, Südtirol, Bundesland Salzburg, Kärtnen, Steiermark) eine maximal mäßige Lawinengefahr ausgegeben. Nur in Teilen der Schweiz (Glarner Alpen, Zentralschweiz, Teile des Wallis) herrscht mit Stufe Drei eine erhebliche Lawinengefahr.

Kleinräumig frischer Triebschnee bildet allgemein die Hauptgefahr. Gefahrenstellen befinden sich in kammnahem Steilgelände der Expositionen West über Nord bis Südost, hinter Geländekanten und in eingewehten Rinnen und Mulden. Kleine Schneebrettlawinen sind dort teilweise von einzelnen Wintersportlern auslösbar.

Insgesamt schätzt aber z.B. der Bayerische Lawinenwarndienst die Absturzgefahr höher ein, als die Gefahr verschüttet zu werden.

Zum Wochenende hin soll die Gefahr für trockene Lawinen weiter abnehmen. Mit ansteigenden Temperaturen sind mit der Sonneneinstrahlung jedoch Lockerschneelawinen aus Steilgelände und auch Gleitschneelawinen zu erwarten.

 

Wochenendwetter

Am Freitag Vormittag zieht in den Ostalpen eine schwache Störung mit dichten Wolken und etwas Niederschlag durch, die Schneefallgrenze liegt bei 500 bis 900 m. Danach bilden sich die Wolken rasch zurück und es wird sonnig. Der Wind aus West bis Nordwest weht stark bis stürmisch, nachmittags langsam nachlassend.

Der Samstag verläuft überwiegend sonnig und mild. Es ziehen nur hohe, dünne Wolkenfelder durch, diegegen Abend im Osten etwas dichter werden. Dazu weht stürmischer Wind aus West bis Nordwest. Die Nullgradgrenze liegt im Westen bei 3000 m, im Osten bei etwa 2500 m.
Am Sonntag streift eine Warmfront mit kompakten hohen Wolkenfeldern, die am Hauptkamm und in den Nordalpen kaum Sonne zu lassen. Es sollte aber weitgehend trocken bleiben. Dazu weht äußerst stürmischer Westwind, der in den Nordalpen mitunter Orkanböen erreichen kann. Die Nullgradgrenze liegt um 2800 m. Am Montag zieht eine nächtliche Störung ab, es kommt vorübergehend Hochdruckeinfluss auf.
Die Wetterverhältnisse sind in den Westalpen vergleichbar.

 

Fazit

Das kommende Faschingswochenende sollte man am besten am vergleichsweise schneereichen Alpenhauptkamm verbringen. Freilich muss man auch dort die Lawinengefahr gut im Auge haben, gerade was beim Freeriden (und natürlich auch beim Skitourengehen) Kamm nahe Einfahrten in Steilrinnen angeht.
Zudem muss man bei steileren Touren auf die Absturzgefahr achten, da viele Steilflanken oft abgeblasen und hart gefroren sind.