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Weekend Report

10. bis 12. Januar 2020

09.01.2020, 15:30 Uhr

Da hilft weder Beten noch Jammern … allen Wettermodellen zufolge ist auch in den nächsten zwei Wochen kein Neuschnee in Sicht! Also ist die Schneelage am Alpenrand weiter alles andere als erfreulich. Wenigstens schaut es am Alpenhauptkamm - wo zudem die Lawinengefahr stark zurück gegangen ist - deutlich besser aus.

Schneesituation

Der wenige Neuschnee vom Dienstag hat die Schneelage in den Bayerischen Alpen nicht verbessert. So liegen beispielsweise an der Messstation am Herzogstand auf 1575 Meter nur 38 cm Schnee, was für Januar natürlich marginal ist. Südseitig sind freie Hänge bis fast in diese Höhenlage sogar meist aper.
Dennoch gibt durchaus auch in den Münchner Hausbergen hier und da machbare Tourenmöglichkeiten, wie z.B. am Seekarkreuz, wo der Start auf einer Forststraße mit gerade ausreichend Schnee erfolgt. Besser schaut es nach wie vor an hochgelegenen Ausgangspunkten vor allem im Allgäu (wie bei Balderschwang) oder am 1200 m hoch gelegenen Spitzingsee aus.
In den Nördlichen Kalkalpen sind ebenfalls Touren mit Forststraßenbeginn wie z.B. der Gröbner Hals oder die Hochplatte (beide Karwendel) möglich.
Weiterhin ausreichend ist die Schneelage am Österreichischen und Schweizer Alpenhauptkamm. Aber auch dort sollte man hochgelegene Ausgangspunkte ab etwa 1400 m anvisieren. Gut ist die Schneelage außerdem in Süd- und Osttirol.
Insgesamt ist die Schneedecke stark vom Wind geprägt. Gipfelbereiche und Bergrücken sind oft abgeblasen. Pulverschnee findet man am ehesten in nordseitigen, windgeschützen Hängen. Vor allem südost bis südwestseitig ist verbreitet ein (meist nicht tragfähiger) Harschdeckel anzutreffen, weswegen oft eine gute Skitechnik erforderlich ist. An dieser Schneelage wird sich in den kommenden Tagen auch nicht viel ändern, was zu den immerhin erfreulichen Lawinenverhältnissen überleitet.

 

Lawinensituation

In Tirol und Südtirol wurde für Donnerstag eine geringe Lawinengefahr (Stufe 1) ausgegeben. Im Deutschen Alpenraum, in der Schweiz und im Bundesland Salzburg herrscht hingegen maximal eine mäßige Lawinengefahr (Stufe 2).
Grund hierfür ist die Gefahr von Gleitschneelawinen, die vor allen an steilen, glatten Wiesenhängen zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen können. Risse in der Schneedecke weisen auf solche Gefahrenbereiche hin.
Ansonsten ist die Schneedecke insgesamt überwiegend gut verfestigt. Frische und ältere Triebschneeansammlungen sind jedoch (vor allem in den Hohen Tauern) im Hochgebirge teilweise noch störanfällig. In hochgelegenen Schattenhängen sind vom Frühwinter teilweise ungünstige, kantige Schichten eingelagert und Lawinen können vereinzelt bis an diese Schichtgrenze durchreißen.
Da es zum Freitag hin vor allem in den Bergen abkühlt soll die Gefahr von Gleitschneelawinen etwas zurückgehen.

 

Wochenendwetter

Der Freitag verläuft in den Ostalpen überwiegend sonnig. Erst gegen Abend werden im Vorfeld einer Kaltfront die Wolken im Außerfern zahlreicher. Auf den Bergen wird es kälter. Auf 2000 m liegt die Temperatur zwischen -2°C im Westen und +3°C im Osten. In der Nacht auf Samstag fällt am Alpennordrand etwas Regen, oberhalb von rund 1000 Meter Schnee. Sonst bleibt es weitgehend trocken.
Am Samstag klingen letzte Regen- und Schneeschauer im Norden klingen in der Früh ab. Von Westen her setzt sich die Sonne durch. Der Nachmittag dürfte im Außerfern und im Oberland sowie im Süden freundlich ausfallen, sonst halten sich noch zähe Restwolken. Auf den Bergen schwächt sich der Frost im Tagesverlauf spürbar ab, die Nullgradgrenze steigt über 2000 Meter.
Auch am Sonntag herrscht ungetrübter Sonnenschein bei eher milden Temperaturen.
Die Wetterverhältnisse sind in den Westalpen vergleichbar.

 

Fazit

wer sucht der findet. es gibt immer noch wenig, bis gar nicht, zerfahrene bereiche. in expo nord findet sich auch noch guter, gesetzter pow.“ Powderguide - Conditionsreport
Dieser blog Eintrag vom 8.1. aus den Lechtaler Alpen bringt die derzeitige Situation in Sachen Powder ziemlich gut auf den Punkt. Man muss einfach eine gute Spürnase und entsprechende Erfahrung haben, um gute Abfahrten zu erwischen.
Wer eine Tagesskitour unternehmen möchte, visiert am besten hoch gelegene Ausgangspunkte in den Allgäuer oder den Lechtaler Alpen an. Allerdings sind überall in den nördlichen Kalkalpen die Latschenzonen noch nicht ausreichend eingeschneit.
Von daher ist es (wenn möglich) eine gute Idee, für ein Freeride- oder Skitourenwochenende den Tiroler Alpenhauptkamm anzusteuern. Schließlich ist das Bergwetter dort stabil und die Lawinenlage (mit Stufe eins) sehr günstig.