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Weekend Report

13. bis 15. Dezember 2019

12.12.2019, 16:10 Uhr

So langsam kann man auch für Touren in den Nordalpen Ski oder Snowboard aus dem Keller holen. Allerdings könnten Regenfälle am Samstag den Winterspaß bis in mittlere Lagen wieder vermasseln.

Schneesituation

In den letzten Tagen hat es auch in den Bayerischen Alpen bis ins Tal geschneit. Am meisten Schnee ist dabei im Allgäu gefallen, wo am Nebelhorn (2220 m) stolze 123 cm liegen. Weiter im Osten fielen die Neuschneemengen mit z.B. einer Schneehöhe am Brauneck (1485 m) von 57 cm deutlich niedriger aus.
Dennoch waren auch hier sowie am Spitzingsee mittlerweile Skitouren auf Grashängen bzw. im Pistengelände möglich. Generell fehlt allerdings am Alpenrand, sowie in weiten Teilen der Nordalpen eine gute Unterlage, weshalb man meistens noch nicht im Wald- oder Blockgelände abfahren kann. Zudem wird es dem Schnee in tieferen Lagen am Wochenende wohl wieder an den Kragen gehen.
Eine positive Ausnahme in Sachen Neuschnee stellt einmal mehr das Arlberggebiet dar, wobei man auch hier beim Abfahren gut auf zugeschneite Steine achten muss.
Nach wie vor sehr gut sind für Anfang Dezember die Schneehöhen am Alpenhauptkamm und insbesondere an dessen Südseite. Allerdings ist die Lawinengefahr im Vergleich zur zurückliegenden Woche angestiegen.

 

Lawinensituation

Während die Lawinengefahr für Donnerstag in Tirol, Südtirol und im Bundesland Salzburg mit maximal Stufe 2 (mäßige Gefahr) angegeben wurde, war es weiter westlich kritscher.
Im Rätikon (südliches Vorarlberg) und in weiten Teilen der Schweiz wurde mit Stufe 3 eine erhebliche Lawinengefahr ausgegeben. Dort entstanden mit starkem Nordwestwind teils große, flächige Triebschneeansammlungen. Neu- und Triebschnee liegen an windgeschützten West-, Nord- und Osthängen auf einer aufbauend umgewandelten und lockeren Altschneeoberfläche. Lawinen können an dieser Schichtgrenze ausgelöst werden.
Vor allem in der Schweiz soll die Lawinengefahr zum Wochenende hin stark ansteigen und kann sogar Stufe 4 (groß) erreichen. In Tirol und Südtirol wird ebenfalls ein (wenn auch nicht so großer)Anstieg der Lawinengefahr erwartet, denn auch hier werden neue Schneefälle mit starkem Wind einhergehen. Überall kann zudem am Samstag mit Regen die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen in mittleren Lagen ansteigen.

 

Wochenendwetter

Am Freitag setzen in den Ostalpen von Westen her bei stürmischen Wind Schneefälle ein, die in den Weststaulagen von der Plattagruppe über Silvretta und Arlberg bis ins Allgäu am stärksten sind. Bis weit in den Nachmittag hinein trocken bleibt es vom Salzkammergut ostwärts, dafür sind die Schneefälle etwa vom Plöckenpass bis in die Julischen Alpen nachmittags ebenfalls recht kräftig. Im Westen und Südwesten trocknet es abseits der Weststaulagen nachmittags schon wieder ab. Die Schneefallgrenze liegt in den meisten Tälern, nur am Alpennordrand zunächst vorübergehend bei rund 1200 m.
Am Samstag herrscht schwerer Sturm mit orkanartigem Wind aus West bis Nordwest! Dazu zieht im Tagesverlauf entlang und nördlich des Alpenhauptkammes von West nach Ost erneut Schneefall durch. Nach Süden zu ist es trocken und halbwegs freundlich, hinter dem Schneefallgebiet lockert es auch im Norden teils noch sonnig auf. Die Schneefallgrenze steigt auf 1000 bis 1400 m. Am Sonntag ist es deutlich milder, trockener und freundlicher als zuvor. Der Westwind schwächt sich ab, in den Föhnregionen kommt aber kräftiger Südföhn auf.
Die Wetterverhältnisse sind in den Westalpen ähnlich, wobei die Schneefallgrenze generell etwas höher liegt.

 

Fazit

In Sachen Wetter wird der Sonntag bestimmt am besten. Und mit etwas Glück dürften an hochgelegenen Ausgangspunkten wie dem Spitzingsee Skitouren auf Wiesenhängen, bzw. auf Pisten möglich sein. Dort soll am 14. 12. übrigens der Betrieb des Skigebiets starten, weshalb unbedingt die örtlichen Regelungen zu beachten sind. Zum Freeriden abseits des Pistengelände fehlt in den Nordalpen allerdings meist noch eine ausreichende Schneeunterlage.
Alternativ ist ein zweitägiges Skitouren-Wochenende am Tiroler Alpenhauptkamm keine schlechte Idee. Hier kann nämlich sogar schon am Samstag die Sonne heraus kommen. Allerdings muss man den zu erwartenden Anstieg der Lawinengefahr im Blick haben und sich Touren aussuchen, die auch bei einer erheblichen Lawinengefahr zu verantworten sind.
Und auch beim Freeriden bei den bereits in Betrieb befindlichen Skigebieten muss man sich vor Ort genau darüber erkundigen welche Variantenabfahrten am Wochenende verantwortbar sind.