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CYR Weekend Report

16. bis 18. April 2021

15.04.2021, 15:14 Uhr

Nach dem föhnig-warmen Wochenende meldete sich zu Wochenbeginn der Winter im Gebirge zurück. An hochgelegenen nordseitigen Tourenzielen gab´s am Mittwoch recht guten Powder, der sich aufgrund der niedrigen Temperaturen schattseitig auch bis zum Wochenende hin halten könnte.

Schneeverhältnisse

Der Bayerische Alpenraum erhielt zu Wochenbeginn einen nicht unerheblichen Neuschneezuwachs. Hier stieg die Schneehöhe zum Beispiel am Spitzingsee (auf 1100 m) von 50 cm am Dienstag auf 75 cm am Mittwoch. Unterhalb 1600 m liegt der Neuschnee auf einer tiefreichend durchfeuchteten aber weitgehend stabilen Altschneedecke oder direkt auf dem Boden. Oberhalb 1600 m bis in die Hochlagen hinein liegen verbreitet 50 cm Neuschnee auf einem Harschdeckel, in den Hochlagen auf einer vom Wind geprägten, oft verharschten und kompakten Altschneedecke. Nordseitig ist der neue Schnee meist noch locker und trocken.
Generell kann man von hoch gelegenen Ausgangspunkten wie dem Spitzingsee durchaus noch Skitouren unternehmen, muss aber sehr gut auf Steine oder auch Baumstümpfe achten, die unter der Neuschneedecke versteckt sind. Gerade südseitige Hänge waren auch in den höheren Lagen vor den Neuschneefällen ausgeapert. Am meisten Schnee findet man nach wie vor an nordseitigen und höher gelegenen Touren im Allgäu.

 

Lawinenverhältnisse

Die Lawinengefahr wurde für Donnerstag im bayerischen Alpenraum oberhalb von 1600 m als mäßig (Stufe 2) eingestuft . Das Hauptproblem ist der Neuschnee. Oberhalb von 1600 m können Schneebrettlawinen im kammnahen Steilgelände mit geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Schneebretter bleiben meist klein, sodass die Absturzgefahr größer ist als die Verschüttungsgefahr. Gefahrenstellen sind schwer zu erkennen, da sie laufend frisch überschneit werden.
Sonnseitig können außerdem an manchen Hängen der mittleren Lagen kleine bis mittelgroße nasse Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Böiger Wind verfrachtet zudem den lockeren Schnee, sodass kammnah kleinräumig frische Triebschneeansammlungen entstehen. Südseitig bildet sich in mittleren Lagen ein teils tragfähiger Harschdeckel an der Schneeoberfläche.
Sonnseitig wird sich das Neuschneeproblem bei Sonneneinstrahlung in den nächsten Tagen in ein
Nassschneeproblem wandeln. Auf den Schattenseiten wird sich vorerst nicht viel ändern.

 

Wochenendwetter

In den Bayerischen Alpen verläuft der Freitag nach klarer, kalter Nacht zunächst sonnig. Tagsüber bilden sich einige Quellwolken. Es bleibt aber trocken. Die Nullgradgrenze liegt bei ca. 1700m. Mit einer Nordostströmung breiten sich am Samstag Wolken auf der gesamten Alpennordseite aus, sodass die zweite Tageshälfte verbreitet stark bewölkt verläuft. Die Sicht ist im Hochgebirge eingeschränkt, abgesehen einzelner Schneeflocken oder Regentropfen bleibt es trocken. Auch der Sonntag verläuft mit dichter Bewölkung. Bei einer Schneefallgrenze von rund 1000 m kann es immer wieder leicht schneien. Es ist weiterhin eher zu kalt für die Jahreszeit.

 

Fazit

Tourenski oder Snowboards müssen bestimmt noch nicht in den Keller. Das kommende Wochenende bringt im Hochgebirge eher winterliche Verhältnisse, weswegen ein starker Tagesgang der Lawinengefahr nicht zu befürchten ist. Allerdings müsst ihr eine gewisse Triebschneegefahr gut im Blick habe. Aufpassen heißt es aber auch auf der Abfahrt. Auf zuvor aperen Hängen lauern nicht selten gefährliche Stolpersteine unter der lockeren Neuschneeauflage. Vom Wetter her sollte ihr gleich am Freitag- oder Samstagvormittag unterwegs sein.