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CYR Weekend Report

19. bis 21. Februar 2021

18.02.2021, 15:00 Uhr

Die am Alpenrand eher geringe Schneelage schränkt zusammen mit den Corona bedingten Reisewarnungen die Snowboard- und Skitourenmöglichkeiten ziemlich ein. Dennoch solltet ihr am Wochenende nicht zu Hause bleiben. Schließlich gibt´s überall in den Bergen „Sonne satt“.

Schneesituation

Wegen der eher mageren Schneehöhen am Bayerischen Alpenrand müsst ihr für Ski- und Snowboardtouren möglichst hoch gelegene Ausgangspunkte anvisieren. Und auch hier sollte man möglichst nordseitig und im Waldbereich auf Forststraßen oder Wald- bzw. Pistenschneisen unterwegs sein. Und auch weiter oben ist die Schneelage nicht überall zufriedenstellend, da exponierte Hänge oft abgeweht sind, während Muldenlagen nicht selten ordentliche Schneehöhen besitzen.
Aufgrund der hohen Temperaturen ist Powder (wenn überhaupt) nur in nordseitigen Hängen und Rinnen oberhalb von etwa 2000 m zu finden. Dort müsst ihr aber auf eine gewisse Triebschneegefahr achten (siehe unten Lawinensituation). Dafür könnten sich vor allem in mittleren Lagen je nach nächtlicher Abkühlung Firnverhältnisse einstellen. Dort ist die Schneedecke durch Regen und hohe Temperaturen durchfeuchtet. Nachts bildet sich aber oft ein tragfähiger Harschdeckel, der tagsüber wieder aufweicht.

 

Lawinensituation

Oberhalb von 1800 Metern herrscht im bayerischen Alpenraum mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr. Das Hauptproblem stellt Triebschnee in höheren Lagen dar. Dieser kann insbesondere mit großer Zusatzbelastung als kleine bis mittelgroße Schneebrettlawine ausgelöst werden. Gefahrenstellen befinden sich an kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Anzahl und Größe der Triebschneepakete nehmen mit der Höhe zu. Unterhalb 1800m ist die Absturzgefahr höher einzuschätzen als die Gefahr verschüttet zu werden.
Mit Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen können sich kleine bis einzelne mittelgroße Nassschneelawinen aus steilem Gelände von selbst lösen.
Die Triebschneegefahr in den Hochlagen wird in den kommenden Tagen leicht zurückgehen, während die Gefahr von Nassschneelawinen aufgrund der hohen Temperaturen das ganze Wochenende über präsent bleibt.

 

Wochenendwetter

Am Bayerischen Alpenrand ziehen am Freitag Vormittag teils dichtere Wolken von West nach Ost durch. Direkt am Alpennordrand ist vorübergehend mit geringem Schneefall bzw. Regen zu rechnen. Gegen Nachmittag kommt die Sonne immer mehr zum Vorschein und am Wochenende herrscht dann überall schönes Wetter. Die Temperaturen pendeln in den Tallagen um 13°. Auf 2000 m können die Temperaturen bis Sonntag auf 7°C steigen. Mit mäßigem Südwestwind liegt die Nullgradgrenze am Samstag zwischen 2800 m und 3100 m. Die Temperaturen in den Tallagen pendeln um 13°. Auf 2000 m können die Temperaturen bis Sonntag 7°C steigen. Mit mäßigem Südwestwind liegt die Nullgradgrenze am Samstag zwischen 2800 m und 3100 m. Alles in allem liegt also ein Wochenende vor uns, das eher für Ende März als Ende Februar typisch ist.

 

 

Fazit

Ihr braucht derzeit eine gute Spürnase, um lohnende Skitouren- und Snowboardziele in den Deutschen Alpen zu finden und solltet sowohl in Sachen Firn, als auch wegen der mit der Tageszeit ansteigenden Gefahr von Nassschneelawinen möglichst früh unterwegs sein.
Schließlich noch eine große Bitte in Sachen Naturschutz: Im Latschengelände sind Berg- und Gipfelrücken oft nicht ausreichend eingeschneit. Hier müsst ihr unbedingt die Skier ausziehen und die letzten Meter zum Gipfelkreuz zu Fuß zurücklegen, um die Vegetation nicht zu beschädigen. Ein Foreneintrag vom letzten Wochenende sprach von einem wahren „Latschen-Massaker“ rücksichtloser Tourengeher am Großen Traithen.