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CYR Weekend Report

29. bis 31. Januar 2021

28.01.2021, 15:12 Uhr

Endlich haben auch die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen eine satte Portion Neuschnee abbekommen. Doch dieser geht es in den kommenden Tagen in tieferen Lagen leider ziemlich an den Kragen. Zudem herrscht im gesamten Bayerischen Alpenraum eine große Lawinengefahr. Corona bedingt behandelt der CYR Weekend Report weiterhin nur die Tourenverhältnisse im deutschen Alpenraum.

Schneesituation

Nachdem am vergangenen Wochenende der Winter zurück gekehrt ist, konnte sich die zuvor feuchte Schneedecke wieder verfestigen. Am Montag und Dienstag schneite es dann teilweise intensiv. Vor allem die Alpenrand-Berge östlich des Inns erhielten einen ordentlichen Schneezuwachs. So konnte man am Priental am Mittwoch Vormittag durch etwa 30 cm Neuschnee spuren. Von den Ammergauer bis zu den Allgäuer Alpen lag ohnehin schon ausreichend Schnee für Ski- oder Snowboardtouren. Die automatischen Messstationen des Bayerischen Lawinenwarndienst verzeichnen derzeit Schneehöhen von meist über 100 cm, oft auch mehr als 130 cm.
Leider wird es heute und am morgigen Freitag bis auf etwa 1500 m regnen, wodurch die nicht überall üppige Schneeunterlage natürlich leiden wird. In den Hochlagen wächst die Schneedecke hingegen weiter an. Starker Wind wird aber für eine weiter kritische Lawinensituation sorgen ...

 

Lawinensituation

Im bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr im Verlauf des Donnerstag auf Stufe 4 (groß) angestiegen Das Hauptproblem ist Nassschnee. Durch starken Regen bis 1600m ist mit der Selbstauslösung von vielen großen Nassschneelawinen zu rechnen, die, wenn die Schneedecke bis zum Boden mitgerissen wird, auch bis in Tallagen vordringen können. Verkehrs- und Wanderwege können gefährdet sein. In höheren Lagen besteht ein Neuschneeproblem. Aus neuschneereichen, eingewehten Steilhängen ist die Selbstauslösung auch großer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich.
Oberhalb 1600m besteht ein Triebschneeproblem. Die Triebschneeansammlungen nehmen in Umfang und Zahl mit der Höhe zu und sind bereits vom einzelnen Skifahrer leicht zu stören. Die auszulösenden Schneebretter können groß werden. Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem im kammnahen Steilgelände aller Hangrichtungen, in frisch eingewehten Rinnen und Mulden, auch hinter hangfernen Geländekanten und Kuppen sowie in Waldlücken. efahrenstellen befinden sich vor allem im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd, in frisch eingewehten Rinnen und Mulden, auch hinter hangfernen Geländekanten und Kuppen sowie in Waldlücken.
Aus neuschneereichen und eingewehten Steilhängen höherer Lagen ist die Selbstauslösung auch großer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen, diese vor allem in den Allgäuer Alpen, möglich.
In weiten Teilen Tirols herrscht übrigens ebenfalls Lawinenstufe 4 und in der Zentralschweiz wird sogar die höchste Stufe 5, also eine „sehr große“ Lawinengefahr erreicht.

 

Wochenendwetter

Nach einer nächtlichen Niederschlagsberuhigung trifft in den Bayerischen Alpen Freitag früh im Nordwesten die nächste Störung ein. Mit stürmischem West- bis Nordwestwind ziehen dichte Wolken und Schneeschauer durch, unterhalb von 900 bis 1400 m bleibt es oft bei Regen. Der Samstag verläuft nach nächtlicher Wetterberuhigung meist trocken. Im Westen folgt am Nachmittag bereits wieder Niederschlag, Schneefallgrenze um 1000 bis 1300 m. Etwas kühler als am Vortag. Nachmittag und Abend von Westen her Auflockerung. In der Nacht auf Sonntag kommt wieder Niederschlag auf, von Nordosten her sinkt die Schneefallgrenze auf 600 bis 1200 m. Tagsüber lassen Schneefall und Regen nach. Der Wind weht meist nur noch mäßig.

 

Fazit

Am Freitag kann man Ski oder Snowboard getrost im Keller stehen lassen. Der Samstag bringt dann wohl vom Wetter her brauchbare Verhältnisse, während es am Sonntag mit weiterer Abkühlung in Sachen Schneequalität wieder etwas besser werden könnte. So oder so solltet ihr euch eher nach Osten hin orientieren und möglichst hohe Ausgangspunkte anvisieren.
Das Wichtigste ist aber, auf den aktuellen Lawinenlagebericht zu achten. So wie es ausschaut sind wegen der großen Triebschneegefahr eher Touren im Waldbereich zu verantworten. Hierbei muss jedoch man steile Grashänge meiden, auf denen auch am Wochenende noch Nassschneelawinen abgehen könnten. Oberhalb der Waldgrenze sind zudem große Wechten entstanden, zu denen ihr ausreichend Abstand halten müsst.