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CYR Weekend Report

15. bis 17. Januar 2021

14.01.2021, 14:56 Uhr

In den kommenden Tagen ist defensives Risiko Management angesagt! Nach teils heftigen Schneefällen herrscht im Bayerischen Alpenraum oberhalb der Waldgrenze verbreitet eine große Lawinengefahr. Und auch in Bezug auf die Corona Situation müsst ihr euch weiterhin sehr vorsichtig verhalten. Sowohl bei der Anreise als auch auf Tour sind Abstandsregelungen absolut einzuhalten.

Schneesituation

Endlich hat auch der (bislang eher schneearme) Bayerische Alpenrand zumindest teilweise viel Neuschnee abbekommen. In den Hochlagen der westlichen Regionen sind bis Donnerstag Mittag bis zu 60 cm Neuschnee gefallen, östlich vom Wetterstein deutlich weniger. So meldet z. B. die Messstation am Herzogstand (1731 m/ Oberbayerische Voralpen) mehr als einen Meter Schneehöhe während am Dürnbachhorn (1776 m/ Chiemgauer Alpen) nur knapp 50 cm erreicht werden. Die Latschenzonen sind vor allem im Osten also weiterhin noch nicht genug eingeschneit.
Am allermeisten Neuschnee ist einmal mehr im Allgäu gefallen.
 

 

Lawinensituation

In den Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen ist die Lawinengefahr oberhalb von 1800 m groß, im restlichen bayerischen Alpenraum verbreitet erheblich. Der umfangreiche Neuschnee kann sich in allen Expositionen spontan als Locker- und Schneebrettlawine lösen oder bereits durch geringe Zusatzbelastung sehr leicht als Schneebrettlawine ausgelöst werden. Oberflächliche Lawinen können besonders in den Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen tiefere Schichten stören. Zudem ist im ganzen bayerischen Alpenraum ein Triebschneeproblem zu beachten. Frische Triebschneeansammlungen sind vor allem kammnah und in eingewehten Rinnen und Mulden sehr leicht vom einzelnen Wintersportler auslösbar. Innerhalb der Triebschneepakete und am Übergang von Neu- zu Altschnee befinden sich verbreitet schwache und störanfällige Schneeschichten.
Auch in weiten Teilen der Schweiz und Österreich herrscht eine große Lawinengefahr.

 

Wochenendwetter

In den Bayerischen Alpen verläuft der Freitag locker bewölkt bis sonnig, aber bitter kalt und zunehmend windig. Auch der Samstag bringt Sonne und ein paar Wolken. Die Temperaturen liegen in 2000m bei -12°C., wobei lebhafter bis starker Nordwind die Kälte deutlich verschärft. Aus der Nacht heraus schneit es im Allgäu bereits am Sonntag Vormittag. Dieser Schneefall breitet sich im Tagesverlauf bis nach Berchtesgaden aus. Es bleibt unverändert kalt mit -11 bis -8 Grad in 2000m und es weht starker Wind aus Nordwest.
 

 

Fazit

Vom Wetter her sollte man am besten den Freitag oder Samstag ins Auge fassen und muss sich auf tief winterliche Temperaturen einstellen. Allerdings muss man auch in den Neuschnee reichen Gebieten beim Abfahren gut aufpassen. Schließlich war zumindest östlich des Allgäus noch fast keine Unterlage vorhanden. Zudem darf man bei Unternehmungen oberhalb der Waldgrenze nur Lawinen sichere Routenverläufe anvisieren. Die Lawinengefahr wird dort auch am Wochenende wohl noch bei Stufe 3 (erheblich) liegen.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass einige Landkreise am Deutschen Alpenrand touristische Ausflüge verboten haben.